Wann geht uns ein Licht auf?

Wer von euch kennt Greta? Die 16-Jährige Klimaaktivistin mit Asperger-Syndrom und den zwei geflochtenen Zöpfen? Das Mädchen dessen Video um die Welt geht? Das sich vor verschlafene Regierungsmitglieder verschiedener Länder stellt und versucht sie wachzurütteln? Genau die! Und über die reden wir jetzt. Greta Thunberg hat beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos folgendes gesagt:

Erwachsene sagen immer wieder: Wir sind es den jungen Leuten schuldig, ihnen Hoffnung zu geben. Aber ich will eure Hoffnung nicht. Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre. Dass ihr so handelt als würde euer Haus in Flammen stehen, denn das tut es.

Greta THunberg (VIdeo)

In einem weiteren Interview sagt Greta etwas, das mich fast sprachlos gemacht hat:

Wir müssen erkennen, dass wir in einer akuten Krise stecken. Und in einer Krise handelt und denkt man anders, als man es normalerweise tun würde.

GReta Thunberg (VIDEO)

Und damit trifft Greta den Nagel auf den Kopf. Denn wir Menschen ziehen uns regelmäßig irgendwelche apokalyptischen Blockbuster rein, angefangen bei „I am Legend“ bis hin zu „Bird Box“, und essen dabei unsere Tüte Chips mit einer Seelenruhe, als wären solche Weltuntergangs-Szenarien nur ausgedacht. Nein. Wir befinden uns bereits in so einem Szenario. In einer Krise. Und es ist dieselbe Krise wie im Film. Nur wir checken es einfach nicht. Wir merken es nicht. Wir sehen es nicht. 

Es muss erst ein Teenager um die Ecke kommen, damit wir das verstehen. Wir Menschen haben über die Jahre erstklassiges Wissen über unsere Umwelt gesammelt und dennoch tun wir nichts, um sie zu schützen. Es siegt dann das Zwei-Euro-Fleisch aus dem Discounter. Aber wenn wir wirklich so weitermachen wollen, wenn wir dieses Leben wirklich leben wollen, dann müssen wir uns der Konsequenzen bewusst sein. Wir werden immer mehr Menschen und Ressourcen werden gleichzeitig immer knapper. Haben wir überhaupt noch ein Recht auf diesen wahnsinnigen Konsum?

Ich bin wirklich keine Heilige, auch ich habe meine Klimasünden. Ich fliege alle zwei Jahre in den Urlaub und ich habe ein Auto, das ich auch regelmäßig benutze. Aber ich bin dennoch immer darum bemüht, wenigstens bei den kleinen Dingen im Alltag etwas klimabewusster zu werden. Ich verzichte weitgehend auf Plastik und versuche mein Obst und Gemüse immer regional zu kaufen. Ich kaufe mir keine 45 Cent Milch, sondern gebe dafür gerne mehr Geld aus. 

Ich bin teilweise schockiert, wenn ich sehe was so manche Menschen täglich einkaufen. Abgesehen davon, dass das meiste Zeug wahnsinnig ungesund ist, ist es vor allem doppelt und dreifach in Plastik eingewickelt. Da frage ich mich: muss das wirklich sein? Ich will hier niemanden angreifen und es ist auch nicht meine Absicht euch zu sagen, wie ihr euer Leben führen sollt. Aber bitte, wenn ihr euch jetzt angesprochen fühlt, dann denkt mal darüber nach warum. Habt gerne ein schlechtes Gewissen.

Und wer glaubt, er könne mit seinem Einkauf sowieso nichts bewirken, denn es seien allein die Produzenten, die sich ändern müssten, den möchte ich kurz aufklären. Denn das Angebot im Supermarkt und darüber hinaus (Autobranche, Stromanbieter etc.) wird durch die Nachfrage der Konsumenten bestimmt. Anbieter richten ihre Produkte an unseren Bedürfnissen aus, um den Absatz zu maximieren. Wenn wir aber verweigern, weiterhin in Plastik gepackte Gurken zu kaufen, dann werden sie auf kurz oder lang aus den Läden verschwinden. Wir Konsumenten haben nämlich mehr Macht, als wir es uns selbst zutrauen. Um es mit Gretas Worten zu sagen: „You are never too small to make a difference“.

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